Was ist Stundengebet?

 

Turmuhr am Inselmünster Frauenchiemsee

© Johannes Uphus / Campanile Frauenwörth

Innehalten

Stundengebet bedeutet nicht stundenlang beten, auch wenn das oft als erstes in den Sinn kommt. Stundengebet heißt, sich an den Eckpunkten des Tages, also zu bestimmten Stunden oder Tageszeiten, Zeit für Besinnung zu nehmen und sich Gott zuzuwenden.

Das kann mit einem kleinen Ritual geschehen, wenn morgens, mittags oder abends Glocken zum Gebet läuten. Oder schlicht mit dem Kreuzzeichen, dem Angelusgebet, dem Vaterunser, einem Psalm, einer Schriftlesung. Oder eben, wenn man sich mehr Zeit dafür nimmt, mit einem Morgen- oder Abendgebet, wie es in MAGNIFICAT enthalten ist.
 

Pensum oder Chance?

Es gibt, was das Beten betrifft, ein verbreitetes Missverständnis. Die biblische Aufforderung „Betet ohne Unterlass!“ (1Thess 5,17) fordert kein Leistungsbewusstsein, sodass man etwa ständig Gebete sprechen oder täglich ein bestimmtes Pensum erledigen müsste.

Eher geht es um eine Haltung, in die man sich einüben soll. „Die Sehnsucht betet stets, auch wenn die Zunge schweigt“, sagt Augustinus. Ein Leben in Gottes Gegenwart, oder wie es die Bibel sagt: vor Gottes Angesicht ist der Sinn. Dazu stellt MAGNIFICAT ein Angebot bereit, auf das man zurückgreifen kann, aber nicht muss.
 

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